FILMEDITATION. VOM SEGEN DER LANGSAMKEIT

(Griechenland u. a. 1997 / Regie: Theo Angelopoulos) Ein vereinsamter griechischer Dichter, der nur noch kurze Zeit zu leben hat, versucht, die letzten Angelegenheiten zu ordnen. Während in seiner Erinnerung Stationen seines Lebens Gestalt annehmen, lernt er einen kleinen albanischen Flüchtlingsjungen kennen. Beide überwinden ihre (Lebens-)Angst. Ein in langen, extrem ruhigen Einstellungen virtuos komponierter Film.

(Südkorea, Deutschland 2003 / Regie Kim Ki-duk) Auf einer kleinen Plattform in einem abgelegenen Bergsee lebt ein buddhistischer Mönch mit seinem Schüler, einem Jungen, der fast sein ganzes Leben braucht, bis er reif genug ist, die Stelle des Meisters einzunehmen. Der Regisseur bettet den Kreislauf des menschlichen Lebens in den Jahreskreis der Natur ein und fasst die leise Geschichte in betörenden Bildfolgen mit einer kontemplativen Erzählhaltung.

(Großbritannien 1965-68 / Regie: Stanley Kubrick) Ein geheimnisvoller schwarzer Monolith beeinflusst in grauer Vorzeit die Entstehung von Intelligenz und den „Aufbruch der Menschheit“. Jahrtausende später wird er von Wissenschaftlern auf dem Mond entdeckt und lockt ein Forschungsraumschiff in Richtung Jupiter. Kubricks fantastisches Kinoabenteuer vereint technische Utopie und kulturphilosophische Spekulation zu einer Weltraumoper von überwältigendem Ausmaß.

(Türkei/D 2010, Regie: Semih Kaplanoglu) Yusuf lebt mit seinen Eltern in den waldreichen Bergen der Schwarzmeerregion im Nordosten der Türkei. Oft begleitet er seinen Vater, wenn der seine Bienenkörbe in den tiefen, unberührten Wäldern aufstellt. Aufmerksam lernt Yusuf an der Seite seines Vaters die Geheimnisse der Natur kennen, flüsternd überwindet er hier das Stottern, das ihn in der Schule zum Außenseiter macht.

(USA 1999, Regie: David Lynch) Ein 73-jähriger Rentner setzt sich auf seinen Rasenmäher und fährt zu seinem Bruder, um sich nach jahrelangem Streit mit ihm zu versöhnen.

(USA 2004, Regie: James Benning) Eine Reise quer durch die USA, in deren Verlauf im Wechsel von Wetter, Licht und Jahreszeiten 13 Seen vorgestellt werden.

(USA/F/D 1999, Regie: Jim Jarmusch) Ein schwarzer Samurai lebt einsam auf dem Dach eines Hochhauses. Er folgt strengen Regeln und ist nur über Brieftauben mit seinen Auftraggebern verbunden.

(UdSSR 1979, Regie: Andreij Tarkowski) Ein Schriftsteller und ein Professor machen sich auf, in die »Zone« um dort den mysteriösen Ort zu finden, der angeblich die innigsten Wünsche eines jeden erfüllt. Geführt werden sie vom »Stalker«, er ist mit der Zone und ihren Gefahren vertraut, weiß um die tödlichen Fallen des Ortes. Doch seinen Kunden liegen unterschiedliche Motivationen für die Betretung der Zone vor. Getrieben von Sehnsucht und Zerstörung begeben sie sich auf eine dunkle Reise, bis hin zu ihren eigenen dunklen Abgründe.